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Goldige Zeiten Drucken E-Mail
Geschrieben von Oliver Stach
Letzte Aktualisierung: 15.03.2011, 22:04
Bilder von Detlev Ewert
8 Medaillen, drei mal Gold, zwei mal Silber und drei mal Bronze staubten die NRW Mädels bei gemeinsam mit den Freistilern im Nordbadischen Sulzbach ausgetragenen Deutschen Meisterschaften ab. Damit landet die mit 14 Teilnehmern mit Abstand größte Mannschaft des RV NRW abermals auf Platz Eins in der Mannschaftswertung; vor Brandenburg mit 48 Punkten und den Pfälzer Mädels, die sich mit 46 Mannschaftspunkten den dritten Platz sichern konnten.

Mit einer Goldmedaille konnte die leichteste der NRW Vertreterinnen glänzen: Für die 44 Kilo Klasse hat Jasmin van Berkum das Gewicht und hatte damit in der nur mit drei Teilnehmerinnen besetzten
Jasmin van Berkum
Gewichtsklasse damit gleich ein Stück Edelmetall in den Händen. Doch mit nur Bronze damit wollte sich die Stommelerin van Berkun nun mal nicht zufrieden geben: nach einem 1:0 1:0 gegen die recht erfahrene Tina Reimer (RV Lugau/Erzgebirge) und einem 0:3 0:4 Punktsieg über Annika Schmidt (RSV Frankfurt/Oder) hatte van Berkum für den RV NRW bereits nach der zweite Runde das erste Gold eingefahren.

Ebenfalls Gold gab es in der nächst höheren Gewichtsklasse für Nina Hemmer. Mit fünf Teilnehmerinnen, davon drei vom RV NRW wurde nordisch gerungen, wobei sich bei diesem Turnier als die schärfte Konkurrentin von Hemmer sich schnell Jasmin Sefidroudi (TV Aachen-Walheim) entpuppte. Während Hemmer in der ersten Runde mit einem Freilos pausieren konnte, ging es für Sefidroudi in der ersten Runde gleich zur Sache: stand doch mit Annika Hofmann (RSV
Hemmer, Sefidroudi
Frankfurt/Oder) durchaus gleich eine weitere Titelaspirantin auf der Matte. Entsprechend ausgeglichen war der Kampf: mit 0:3 ging Runde eins an die Aachenerin: mit 2:2 glich Hofmann in Runde zwei aus. Damit musste die dritte Runde den Kampf entscheiden. Hier hatte Sefidroudi das glücklichere Ende für sich und konnte die Runde und damit den Kampf mit 0:1 für sich entscheiden.

Erst in der zweiten Runde griff die Ückerathin in den Wettkampf ein: mit ihrer Verbandskameradin Ioanna Kyriakou (KSK Neuss) fackelte Hemmer nicht lange und legte diese in der ersten Runde beim Stand von 5:0 auf die Schultern. Von einem anderen Kaliber war dann schon die Gegnerin von Hemmer in Runde drei: Stand doch hier mit Jaqueline Schellin (TV Mühlacker) immerhin die Europameisterin der Juniorinnen des Jahres 2010 auf der Matte. Doch Schellin hatte an diesen Tag gegen die Ückerathin keine Schnitte und Hemmer gewann den Kampf überzeugend mit 5:1 5:2.

Somit es in Runde vier zwischen Hemmer und Sefidroudi zur Entscheidung kommen musste: Auch hier waren die Vorteile auf Seiten der Ückerathin: mit jeweils 2:4 gingen beiden Runden an Hemmer. Doch auch Annika Hofmann war noch gut im Rennen, Mit Siegen über Ioanna Kyriakou und
Nina Hemmer
Jaqueline Schellin hatte sich die Brandenburgerin sieben Wertungspunkte erarbeitet und machte es daher für die fünfte Runde im Pool noch mal spannend. Sefidroudi (mit 8) und Hemmer (mit 11) lagen zwar im Führung, doch bei den Paarungen Sefidroudi/Schellin und Hemmer/Hofmann war in der fünften Runde zu mindestens rechnerisch noch alles für alle drin.

Doch die NRW Mädels ließen nichts anbrennen. Mindestens 4 Punkte hätte die Brandenburgerin Hofmann aus dem Kampf gegen Hemmer mitnehmen müssen: entsprechend forciert war hier Auftritt in Runde Eins im Kampf gegen die Ückerathin: mit 2:1 ging die Runde an Hofmann. Doch Hemmer konnte den Kampf dann drehen und zog in Runde zwei mit 0:2 gleich. Damit bestanden die Optionen auf Gold für die Brandenburgerin nur noch per Schultersieg; das war aber nun mal gar nicht in Reichweite: Hemmer drehte der dritten Runde dann noch einmal richtig auf: mit 0:7 drehte Sie ihre Gegnerin von der Matte und damit ging der Kampf und das Gold an die Ückeratherin.

Auch die Aachenerin Sefidroudi konnte sich im Kampf um Silber behaupten. Auf Grund des direkten Vergleichs mit der Brandenburgerin lag Sefidroudi zwar immer vor Hofmann, allerdings hätte ihre Gegnerin Schellin sich mit einem Schultersieg noch an Beiden vorbei bringen können. Das lies aber die Aachenerin nicht zu. Zwar setzte Schellin mit dem 1:0 Gewinn der Runde eins zunächst einmal Sefidroudi unter Zugzwang, doch Aachenerin konnte noch einen Zahn zulegen. Runde zwei ging daher mit 0:2, die Dritte Runde mit 0:3 an Sefidroudi, welche sich damit den zweiten Platz in der 48 Kilo Klasse sichern konnte.

Die dritte Gold Medaille ging in der 63 Kilo und damit Olympischen Gewichtsklasse an die Krefelderin Aline Focken. In dieser nach FILA Modus ausgetragenen Gewichtsklasse standen mit Yvonne Englich, Stefanie Stüber und Maria Selmaier zusammen mit Focken gleich vier Frauen auf der Matte, welche sich um das begehrte Ticket zur EM in
Aline Focken
Dortmund beim Bundestrainer Jörg Helmdach bewerben wollen. Das Los steckte Focken und Selmaier in die obere Hälfte des mit sieben Frauen besetzten Teilnehmerfeldes; Englich und Stüber wurden in die untere Hälfe gelost.

Damit begann der Wettkampf für die Krefelderin mit einer lösbaren Aufgabe: Die für den SV Weingarten startende Eva Ritter war Focken an diesem Tag nicht gewachsen und verlor den Kampf klar mit 6:0 6:0 technisch unterlegen. Damit ging es gleich im nächsten Kampf um den Einzug ins Finale gegen den Jenaerin Maria Selmaier. Die erfahrene Selmaier konnte sich bei der erste Runde von Focken mit 2:0 bedienen; doch die Krefelderin hielt dagegen: Runde zwei und drei gingen knapp aber mit 0:1 an Focken. Als Finalgegnerin hatte sich Yvonne Englich durchsetzen können: mit 1:3 nach Punkten gewann diese ihren Halbfinalkampf gegen Schifferstädter Stefanie Stüber.

Im Kampf Erfahrung gegen Jugend konnte sich dann die jüngere Focken durchsetzen: mit 1:0 3:1 ging der Kampf an die Krefelderin, womit
Laura Mertens
Focken die Wachablösung in der 63 Kilo und damit in der Olympischen Gewichtsklasse andeutete. Mit ihren Sieg gewann Focken nicht nur den Deutschen Meistertitel und sondern sicherte sich nach ihren Erfolgen bei den internationalen Turnieren von Colorado Springs (USA) bzw. Tourcoing (FRA) nun endgültig das Ticket für die anstehenden Europameisterschaften.

Ebenfalls ins Finale konnte sich die Neusserin Lisa Hug in der 72 Kilo Klasse bringen. Mit zwei klaren Siegen hatte sich Hug hier ins Finale durchbringen können: sowohl Dahlia Frey (SV Weingarten) als auch Kathrin Hartlaub (VfK 07 Schifferstadt) kamen dabei nicht über die Zeit und mussten sich auf Schultern geschlagen geben. Als Gegnerin stand dann Maria Müller (SV Altenburg) auf der Matte, welche an diesem Abend sich wieder mal als die stärkere der Beiden erwies. Dabei lief
Lisa Hug
der Kampf zunächst einmal sehr gut für Hug: Runde eins wurde von der Neusserin mit 2:1 gewonnen, Runde zwei ging mit 0:2 an Müller. In der dritten Runde führte dann Hug recht deutlich, musste dann aber wegen einer Verletzung am Knie den Kampf unterbrechen. Trotz einiger Schmerzen ging Hug wieder in den Kampf und konnte ihre Gegnerin auch in die gefährliche Lage bringen. Doch im Bodenkampf war dann die Altenburgerin überlegen und drehte Hug selber auf die die Schultern. Damit war das Gold verloren; Hug holte Silber für den RV NRW.

Bronze konnte die Ückeratherin Laura Mertens in der 51 Kilo Klasse gewinnen. Hierfür reichten auf Grund der kruden FILA Logik der Ückeratherin zwei Kämpfe: Im ersten Kampf war Alexandra Engelhardt (KSG Ludwigshafen) erwartungsgemäß eine Nummer zu groß für Mertens. Engelhardt, welche sich abermals den Titel in dieser Gewichtsklasse sichern konnte, war auch im Kampf der Ückerathin mit 0:5 0:4 recht überlegen auf der Matte. Mit ihrer Niederlage gegen eine Finalistin erreichte Mertens dann aber den Kampf um Platz drei: hier stand mit Bettina Krupke (AVG Markneukirchen) durchaus keine leichte Gegnerin auf der Matte. Mertens zeigte sich aber hier als überlegen: mit 5:1 1:0 wurde Krupke hier von der Matte geschickt, was der Ückeratherin den Platz auf dem Podium sicherte.

Ebenfalls Bronze gab es für ihre Vereinskameradin Ramona Ballas in der 59 Kilo Klasse. Nach einem 0:3 0:6 Punktsieg in Viertelfinale gegen die Potsdammerin Josephine Schuster, war dann die spätere Deutsche
Ramona Ballas
Meisterin Kathrin Neumaier (VfK Mühlenbach) an diesen Tag zu stark für Ballas: mit 3:0 1:0 verlor die Ückeratherin diesen Kampf; sicherte sich aber damit den Kampf um Bronze. Hier lies Ballas dann allerdings nichts anbrennen: Die für den RC Germania Potsdam startende Josephine Schuster wurde in der zweiten Runde beim Stand von 0:1 0:5 von Ballas auf die Schultern gelegt.

Die letzte der 8 Medaille legte die Bönenerin Elena Balzer in der mit dreizehn Teilnehmerinnen am stärksten besetzten 67 Kilo Gewichtsklasse auf den RV NRW Gabentisch. Mit der hohen Startnummer 11 musste sich Balzer dabei einmal quer durchs Teilnehmerfeld ackern, bevor das begehrte Edelmetall sich um den Hals den Bönenerin schmiegen durfte. Nach einem schnellen 0:3 Schultersieg gegen Anja Telkemeier (AV Alzenau) in der Qualifikation, konnte sich Balzer auch im Viertelfinale gegen Helen Grüninger vom ASC Bindlach sicher durchsetzen: mit 5:0 6:0 wurde Grüninger hier von der Matte geschickt. Auch gegen Raphaela Kopetschek (KSV Winzeln) sah Balzer in der ersten Runde mit 0:1 durchaus das Finale in Reichweite, durch die Württembergerin konnte den Kampf noch einmal drehen und nahm Balzer Runde zwei und drei mit 1:0 resp. 3:0 ab. Somit blieb Balzer nur die Chance auf Bronze. Im Kampf gegen Kim Riesterer (SC Unterföhring) war dann nach zwei Runden alles klar: mit 0:1 0:2 holte sich Balzer den dritten Platz und komplettierte damit das gute Abschneiden des RV NRW bei den diesjährigen Meisterschaften der Frauen.